Er zuckte leicht und schlief sogleich ein. Auch die Träume liessen nicht lange auf sich warten...
JoBo trat durch ein grosses Tor in eine verrückte Welt, wo ein grosser Mann mit grossem Kopf und noch grösserem Herz an einen grossen Tisch sass und JoBo's Lebensgeschichte in ein grosses Buch eintrug.
JoBo wollte den Mann genauer kennenlernen, der seit geraumer Zeit sein Leben skizzierte. JoBo versteckte sich hinter einem Baum und beobachtete den grossen Mann mit dem grossen Kopf und dem noch grösseren Herzen genau. Er schien einen Schreibstau zu haben, er schien sich an der Geschichte die Zähne auszubeissen.
Aus der Ferne hörte JoBo ein Geschrei. Phillipe Matzenauer, ein bekannter virtueller Pilot, stürmte an den grossen Tisch, wo der grosse Mann mit dem grossen Kopf und dem noch grösseren Herzen sass, und warf ihm einen Briefumschlag vor die Nase.
"Ich habe die Lösung! So soll es in JoBo's Leben weitergehen."
Der grosse Mann mir dem grossen Kopf und dem noch grösseren Herzen nahm den Briefumschlag, öffnete ihn und las die Zeilen vorsichtig durch:
JoBo trat durch ein grosses Tor in eine verrückte Welt, wo ein grosser Mann mit grossem Kopf und noch grösserem Herz an einen grossen Tisch sass und JoBo's Lebensgeschichte in ein grosses Buch eintrug.
JoBo wollte den Mann genauer kennenlernen, der seit geraumer Zeit sein Leben skizzierte. JoBo versteckte sich hinter einem Baum und beobachtete den grossen Mann mit dem grossen Kopf und dem noch grösseren Herzen genau. Er schien einen Schreibstau zu haben, er schien sich an der Geschichte die Zähne auszubeissen.
Aus der Ferne hörte JoBo ein Geschrei. Phillipe Matzenauer, ein bekannter virtueller Pilot, stürmte an den grossen Tisch, wo der grosse Mann mit dem grossen Kopf und dem noch grösseren Herzen sass, und warf ihm einen Briefumschlag vor die Nase.
"Ich habe die Lösung! So soll es in JoBo's Leben weitergehen."
Der grosse Mann mir dem grossen Kopf und dem noch grösseren Herzen nahm den Briefumschlag, öffnete ihn und las die Zeilen vorsichtig durch:
JoBo schlenderte durch die grosszügigen Terminals des
Zürcher Flughafens. Eigentlich sollte er um diese Zeit bereits das Flugzeug für
den bevorstehenden Flug nach Tel Aviv vorbereiten, doch war dies nicht möglich.
Aufgrund eines Streiks des Bodenpersonals in Madrid hatte die Maschine zirka 2 Stunden
Verspätung. Auch wenn die Piloten mittlerweile irgendwo über Frankreich den
Cost Index des Airbus’ etwas raufschraubten, hatte JoBo noch mindestens eine
Stunde Zeit.
„Das kann ja heiter werden“, seufzte er. Immerhin gelten die
Passagiere nach TLV als nicht gerade als unzimperlich. Er suchte ernsthaft ausreden,
um während des Boardings nicht beim Eingang stehen zu müssen.
„Hair-Stylist“ stand nun zu seiner linken in einem
geschwungenen Schriftzug oberhalb einer elektrischen Schiebetüre. „Warum auch nicht?“,
dachte er und betrat das Geschäft. Seine Haare sind in den letzten Wochen stets
länger geworden und die Schläfen haben sich einige Nuancen grauer verfärbt.
Genau genommen war ein Friseurbesuch schon längst überfällig, denn gemäss der
„Uniform-Regulation“ im Intranet der Airline – welches den passenden Namen
„S-CREW“ trug – sollte die Frisur stets so gepflegt aussehen, wie die Schuhe.
Zugegeben, die grauen Schläfen bringen einem Kapitän durchaus mehr Respekt ein
und zeugen von Erfahrung, doch auf den Dancefloors dieser Welt rücken Sie einen
in ein schiefes Licht. Und mit JoBo’s derzeititen nachtaktiven Lebensstil
erhellten sich die Schläfen rasend schnell. Die Versuche, Katharina zu
vergessen, setzten ihm scheinbar zu.
„Nur kurz etwas schneiden, bitte“, sagte er zur kleinen
Brunette – die vor ein paar Stunden wohl
noch eine Blondine war und ihn sogleich zu einem Sessel führte.
Kathrin wurde sie ursprünglich von ihren Eltern getauft
Kathy nannte sie sich – das musste ein Omen sein. Ohne Zeit zu verlieren legte
sie los: „Sind Sie zum ersten Mal hier? Normalerweise arbeite ich eben in der
Filiale im Sihl-City, helfe aber in der Ferienzeit ab und zu am Flughafen aus.“
Bevor er antworten konnte folgte das nächste Thema ihres Gesprächsplans:
„Sagen Sie, was halten Sie als Kapitän davon, dass die
Schweiz nun Occassions-Kampfjets aus Deutschland kaufen soll? Also ich finde,
wir sollen doch jetzt den Deutschen nicht den Mist abkaufen. Irgendwas wird ja
faul sein, dass diese die Jets nicht mehr wollen. Und sowieso – jetzt mit dem
ganzen Steuerstreit, warum sollten wir denen was abkaufen, die nehmen ja auch
alles einfach so.“
Ihm war es gerade recht, dass Sie gleich ihre Meinung
kundtat – auch wenn er sie nicht teilte. Ganz nebenbei schnippelte sie gerade
oberhalb der Stirn.
Und dabei geschah, was geschehen musste:
JoBo sah im Spiegel, wie ein längerer Büschel Haare
plötzlich sanft auf seinen Nylon-Umhang flog und ein Stück Kopfhaut zum
Vorschein kam, das nicht so leicht zu kaschieren war.
Kathy wäre am liebsten im haarbedeckten Boden versunken und
versprach ihm, alles zu tun, um das Malheur zu bedecken. Der Haarschnitt ging
selbstverständlich auf Kathys Kosten.
Vor dem Geschäft setzte er mürrisch seine Pilotenmütze auf,
die sonst nur seinen Koffer bedeckt und welche er vor Jahren etwas zu klein
gewählt hatte, weil sie ihn so grösser scheinen liess. Die Mütze würde er auf
den nächsten Flügen wohl nur bei geschlossener Cockpittüre abnehmen.
An diesem Abend zog sich JoBo gleich nach dem Essen ins
Zimmer zurück. Nicht einmal die Musik aus den Strassen der jungen
Party-Metropole vermochte ihn an eine Bar zu locken. Mit seiner Frisur fiel es
ihm schwer, sich auf der Strasse zu zeigen. In diesem stillen Moment fehlte ihm
das aufmunternde Lachen Katharinas mehr denn je. Sogar ihre aufbrausende
Stimme, die er jeweils hörte, wenn er seine Schuhe direkt hinter der
Wohnungstür stehen gelassen hatte, fehlte ihm. Warum muss er nur ständig an Sie
denken? Es fiel ihm doch auch leicht, Katharina zu vergessen – in jener Nacht
im Airport Hotel in Heathrow, mit Lucienne, der Flugbegleiterin aus dem
Unterwallis, die mit dem süssen Akzent.
Wie konnte er nur so blöd sein?
Wie soll er nur von ihr loskommen?
Oder zu ihr zurückfinden?
Der Wecker schrillte und JoBo wachte schlagartig auf. In der Unterhose war der Platz knapp. Was er wohl geträumt hatte? Das spielte jetzt keine Rolle, er musste nach Moskau!
Schuld an diesem Flug war nicht etwa die Crew Disco, sondern eine gewisse Carole, die (noch) nicht an JoBo Leben mitschrieb, aber viel darüber las...